Tenkara auf Friedfisch – Rotaugen Galore

Das Angeln mit einer feinen japanischen Tenkara Rute ganz ohne Spule hat mich komplett in den Bann gezogen. Doch was ist dieses Tenkara eigentlich und warum fasziniert es so viele Menschen?

Mit diesem Knoten befestigst du die Hauptschnur an der Tenkara-Spitze

Tenkara – Beschreibung und Tipps

Das Tenkara-Angeln ist eine traditionelle japanische Angeltechnik, die sich in den letzten Jahren weltweit großer Beliebtheit erfreut. Diese Methode zeichnet sich durch ihre Einfachheit und Effektivität aus und bietet ein einzigartiges Angelerlebnis. Hier ist eine ausführliche Beschreibung des Tenkara-Angelns:

1. Herkunft und Geschichte:

Tenkara hat seinen Ursprung in Japan und wurde ursprünglich von Bergbewohnern in den japanischen Alpen entwickelt. Diese Methode wurde jahrhundertelang für das Fischen in den klaren, schnell fließenden Gebirgsbächen verwendet. In den letzten Jahrzehnten hat sich Tenkara über Japan hinaus verbreitet und ist nun auch in anderen Teilen der Welt populär geworden.

Was benötige ich?

Tenkara zeichnet sich durch seine minimalistische Ausrüstung aus. Im Wesentlichen benötigen Sie nur drei Hauptkomponenten:

a. Tenkara Rute: Diese Rute ist normalerweise zwischen 2,4 und 4,5 Metern lang und besteht aus Carbonfaser, Glasfaser oder Bambus. Sie hat keine Rollen oder Guides wie herkömmliche Angelruten.

b. Tenkara-Schnur: Die Schnur ist in der Regel länger als die Rute und wird direkt an der Rute befestigt. Sie ist normalerweise aus Nylon oder Fluorocarbon gefertigt und dicker als die Angelschnur, die bei herkömmlichen Angeltechniken verwendet wird.

c. Köder: Tenkara-Angler verwenden speziell entwickelte Fliegenmuster, die „Kebari“ genannt werden. Diese sind oft einfach gehalten und imitierten verschiedene Beutetiere, je nach den vorherrschenden Bedingungen im Gewässer. Es ist allerdings auch sehr zu empfehlen Brot oder Teig anzubieten.

Das Tenkara-Angeln konzentriert sich auf die Präsentation der Fliege auf eine natürliche und effektive Weise. Hier sind die Grundschritte der Technik:

Tenkara: Diese drei Schritte beachten:

a. Wurftechnik: Das Werfen bei Tenkara ist einfach und erfordert keine aufwendigen Bewegungen wie bei herkömmlichen Angeltechniken. Es gibt zwei Hauptwurfarten: den „Overhead Cast“ und den „Sidearm Cast“. Bei beiden Techniken wird die Fliege leicht über dem Wasser abgelegt, so dass sie natürlich auf die Oberfläche des Wassers fällt.

b. Präsentation: Die Kunst des Tenkara-Angelns liegt in der Fähigkeit, die Fliege natürlich treiben zu lassen, um Fische anzulocken. Dies wird erreicht, indem die Schnur kontrolliert wird, um die Fliege in verschiedenen Geschwindigkeiten und Tiefen durch das Wasser zu führen.

c. Setzen des Hakens: Wenn ein Fisch zuschnappt, erfolgt das Setzen des Hakens durch schnelles Anheben der Rute, um die Spannung auf die Schnur zu erhöhen. Da Tenkara-Ruten keine Rollen haben, erfolgt das Einholen des Fisches durch das Zurückziehen der Rute.

Das Landen des Fisches mit einer Tenkara Rute ist nicht einfach aber lernbar,

Vorteile des Tenkara auf Friedfisch Angelns:

  • Einfachheit: Die minimalistische Ausrüstung und die Techniken machen das Tenkara-Angeln leicht zugänglich, auch für Anfänger.
  • Effektivität: Die natürliche Präsentation der Fliege und die enge Kontrolle über die Schnur machen Tenkara zu einer äußerst effektiven Methode, um Fische zu fangen.
  • Portabilität: Aufgrund der kompakten Ausrüstung ist Tenkara ideal für das Angeln in abgelegenen oder schwer zugänglichen Gewässern.
  • Konnektivität zur Natur: Tenkara fördert eine tiefere Verbindung zur Natur und dem Gewässer, da Sie näher an die Fischerei heranrücken und weniger technische Ablenkungen haben.

Das Tenkara-Angeln bietet ein einzigartiges Angelabenteuer, das sich von herkömmlichen Angeltechniken unterscheidet. Es ermöglicht es Anglern, die Ruhe und Schönheit der Natur zu genießen, während sie ihre Fähigkeiten und ihre Geduld in dieser traditionellen japanischen Methode schärfen.

Tenkara für Friedfische?

Mein Containerhaus befindet sich an einem schönen See, der bekannt für seine Karpfen ist. ein ruhiges Gewässer, eher flach. Es gibt sehr viele Rotaugen und auf diese hab ich es abgesehen.

Es geht mir rein um die Eleganz der Sache. Die eher kleinen Haken der Grösse 12-16 haben keinen Widerhaken, diesen habe ich vorher entfernt. Ich nutze Kunstköder, die kleinen roten Zuckmückenlarven nachempfunden sind.

Die Bisse lassen nicht lange auf sich warten. Da der Köder absinkt nutze ich als Bissanzeiger die Reaktion der Hauptschnur. Geht diese abwärts, schlage ich an.

Die Fische werden schonend wieder zurückgesetzt. Sollte Hechtfischen anstehen, werden einzelne Fische entnommen und als Köder präpariert. Selbstverständlich nutze ich keine Lebendköder, auch wenn das in Schweden noch weit verbreitet ist.